Donnerstag, 4. Februar 2010

Goethe Bar

Wo treffen sich denn der Bänkler, die Vermögensverwalterin, der Journalist und die edle Sekretärin an Feierabend, um den Arbeitstag vor einer Schale Nüsse und einen chicen Drink abklingen zu lassen?


Das renovierte NZZ-Gebäude bietet in seinem Parterre eine Vielfalt an neuen Geschäften, vor allem der kulinarischen Art. Unmittelbar vor der Haltestelle Opernhaus befindet sich die Confiserie Vollenweider, ein Ort für Liebhaber von Macarons und anderen stylischen süssen Verführungen. In der Ecke Gothe- / Schillerstrasse ist die Brasserie Schiller (Kritik folgt) zu finden. Gerade nebenan Richtung Stadelhofen an der anderen Ecke befindet sich die Goethe-Bar. Diese letzten Beiden gehören der Candrian Catering AG, die in der Stadt Zürich (und nicht nur) in der Hotellerie- und Gastronomiebranche oft mit Erfolg Fuss gefasst hat.


Wie bereits erwähnt ist das Feierabend-Publikum in der Goethe-Bar etwas Besonders. Die Kundschaft stammt aus den vielen privaten und öffentlichen Verwaltungsapparaten der Umgebung, und dementsprechend ist auch das Angebot der Bar angepasst, auch die Preisen.


Bei meinem Besuch war ich kaum angekommen, da druckte mir eine flinke Kellnerin die Karte in die Hand. Diese beinhaltet eine Auswahl an Getränke, so wie man sich in einem Pariser Bistro vorstellen würde. Eine Mischung aus genauen und wenig genaueren Angaben herrscht in der Karte, währendem sogar das Wasser und selbstverständlich die Champagner, die Biere, die Vodkas und die Gins(?) mit dem jeweiligen Produzent aufgeführt werden, ist ein Prosecco schlicht und einfach als Prosecco deklariert, basta, finito! Eine separate Speisekarte bietet auch frugales Essen für den kleinen und den grossen Hunger, vom croque-monsieur zur soupe à l’oignon, von der salade Niçoise zu den moules marinières et frittes. Angebote wird in der Goethe Bar auch was für den Morgenmensch; verschiede petit déjeuner zu relativ erschwinglichen Preisen können vor der Arbeit und am Wochenende konsumiert werden.


Ich entschied mich für einen Spritz Aperol (12.- Fr.) und fing an das Lokal zu beobachten. Erster Eindruck: die Goethe-Bar ist eine verrauchte Bar, ein Blick genügt um von der Zigarette über die Zigarre bis zur Pfeife praktisch alles zu sehen und vor allem zu riechen. Ab Mai 2010 wird das aber überall kein Problem mehr sein. Die Bar wirkt auch wegen der vielen Stimmen einigermassen laut, trotzdem scheint der Lärm, die in Gesprächen versunkenen Leute nicht zu stören, die meisten von ihnen erwecken wohl den Eindruck ihren Arbeitstag Revue zu passieren.


Der Spritz Aperol kam bevor ich mein Buch öffnen konnte um zu lesen. Das bernsteinfarbige Getränk wurde in einem eleganten Champagnerkelch serviert, mit Eis und einem Viertel Limettenschnitt. Als sehr willkommene Begleitung gab es drei Schälchen, eine gefüllt mit Radiesli, eine mit fleur de sel und die dritte für die Gemüsereste.


Am Fenster sitzend, stellte ich meine nicht ein mal angefangene Lektüre zur Seite und genoss das Rege Gewimmel der Leute auf dem Stadelhofen-Platz, und für einen Moment hatte ich den Eindruck in einem echten Pariser Bistro zu sitzen.


Fazit: Die Goethe Bar ist eine gute zentral gelegene Bistro-Bar, zum sich treffen nach der Arbeit oder am morgen in ruhe einen Kaffe trinken. Die Bedienung ist aussergewöhnlich freundlich und sehr flink.


Mehr Infos und Reservation unter:

Goethe Bar

Goethestrasse 10
8001 Zürich
Tel. 044 222 20 30

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