Montag, 1. Februar 2010

Belcanto

Man soll sich nicht vom Namen des Restaurants verwirren lassen, im Saal sind weder üppige Walküren oder sterbende Violettas zu sehen oder zu hören, und die italienische Küche ist nur spärlich in der Menükarte vertreten. Jedoch befindet sich das frisch gestylte Belcanto unmittelbar neben dem Opernhaus, und somit erklärt sich der Name.
Wenn man Glück hat, bekommt man einen Tisch direkt an der grossen Fensterwand, die einen wunderschönen Blick über den Zürichsee bietet (im Winterhalbjahr jedenfalls, wenn die Bäume der Uferpromenade ihr Laub verloren haben). Unter der Woche ist das Restaurant spärlich besucht, so kriegt auch der Gast ohne Reservation mit etwas Glück einen guten Platz am Fenster.

Für die Vorspeise bietet sich ein reich ausgestattetes Büffet mit Tapas und verschiedenen Salaten an. Man kann zur Auswahl nur aus den Salatschüsseln nehmen (klein 11.- / gross 19.- Fr.) oder sich aus den Salaten und den Tapas selbst bedienen (kl. 18.- / gr. 29.- Fr.), die zweite Wahl empfiehlt sich durchaus, denn die Tapas sind alles andere als langweilig und die Auswahl ist relativ gross.


Als Hauptgang haben wir ein Tartar-Duett vom Rind und Lachs (36.50) und Eglifilets „Müllerinnen Art“ (39.50) genommen.

Der Tartar vom Lachs schien beim ersten Eindruck etwas sauerrahmlastig, gewöhnte man sich an den ungewohnten Geschmack, entpuppte sich als hervorragend, vor allem harmonisierte die crème fraiche ausgezeichnet mit reichlich vorhandenen Schnittlauch.
Der Tartar vom Rind erwies sich eher als fad und ungesalzen, wobei da muss erwähnt werden, dass wir nicht auf die Empfehlung des Kellners eingegangen sind, den Tartar „scharf“ zu bestellen, dann hätte das Gericht sicher mehr von sich hergeben.
Der Rindstartar wurde mit einem kleinen Stuck gebratenen Lachs verziert, der fast nicht schmeckte, während der Stuck Rind auf dem Lachstartar nichts anders als ein Streifen rosa gegrilltes Steak der besten Sorte war!


Die Eglifilets waren zum richtigen Zeitpunkt gegart, die vermeintliche Kräutersauce enthielt aber nur Schnittlauch und war in der Konsistenz zu mehlig. Dagegen wurden die Kartoffel grosszügig in einem feinen Olivenöl mit reichlich viel mediterranen Kräutern gewendet.


Die Weinkarte ist relativ klein, es sind aber die gängigsten Weine aus aller Welt vertreten, und man findet etwas für alle Taschen. Eine gute Auswahl an offene Weine ist selbstverständlich auch vorhanden.
Wir haben uns für einen Roero Arneis (Cantina Nebbiolo, 2007) entschieden, und es erwies sich als eine glückliche Wahl. Er mundete so, wie man sich einen klassischen Roero vorstellt und doch noch überraschend prickelnd.

Fazit: Das Belcanto eignet sich prima, für diejenigen, die kurz vor der Oper oder vor dem Kino was feines aber nicht allzu hochgestochenes essen möchten. Leute, die es etwas eilig haben und nicht allzu viel ausgeben wollen, können sich auch am reich ausgestatteten Antipasti-Buffet bedienen.

Mehr Infos und Reservation unter:

www.belcanto.ch

Falkenstrasse 1
8008 Zürich
Telefon: +41 44 268 64 64

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